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					-------- Cloisonnage  ------- von der Teilung zum Neuaufbau (close-on) 
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							Lebendige Farbigkeit und leidenschaftliche Phantasie in Holzbildobjekten 
								 
						In der Eckernförder Altstadt, ja, wem ist es noch nicht aufgefallen, das farbintensive Künstlerhaus in der 
								
								Gudewerdtstrasse mit den Figuren an der Front, die eine nach oben zeigend, ausschauend die andere und eine 
								
								gemütlich auf dem Erker sitzend. 
								 
							Seit 1980 arbeiten hier, der Eingang ist im Hinterhaus versteckt, die Künstler-Gemeinschaft Brigitta Krause und 
								
								PeKa. Seit letztem Jahr zeigen sie erstmals auch Ausstellungen im vorderen Teil des alten Fachwerkhauses. 
								
								Ein Künstlerpaar, das seine "eigenen Wege" geht. 
								 
							Ganzheitlich ist der Gedanke, die Philosophie ihrer Werke, die sich auch in vielen Details in ihrer Umgebung 
								
								wiederfinden, ein sehenswertes Gesamtkunstwerk. Experimente und der Werkstoff Holz haben sie zu ihrer 
								
								Technik geführt, die aus der Teilung und dem Wiederaufbau lebt. 
								 
							So haben die beiden Künstler, die sich in Zürich auf der Kunstgewerbeschule trafen, auf ihren Reisen durch die 
								
								Welt zu ihrer Kunstform gefunden, die sie dann in Eckernförde entwickelten, ausarbeiteten und bis heute weiter 
								
								formen. 
								 
							Seither haben sie auf vielen Ausstellungen im In- und Ausland die Cloisonnage als Kunstbegriff verfestigt. 
								
								1983 entstand durch einen Gebäudeabriss ihr Cloisonnage TOR, das als ihre Visitenkarte zur Außenwelt 
								
								gesehen werden kann. Hier tritt der Besucher sprichwörtlich in ihre Welt ein. 
								Die Skulpturen aus Eiche- und Mooreiche-Holz, die im Eingang Spalier stehen, sollen aber heute nicht das 
								
								Thema sein. Wer dann in die Werkstatt eintritt kann eine einmalige Kunstform entdecken, in welche die beiden 
								
								hier arbeitenden Künstler ihre ganze Intention setzen. 
								 
							In einer Welt, die für immer mehr Menschen scheinbar auseinander fällt, ist es notwendig, das 
zusammenzufügen, was dem Einzelnen wieder ein Gefüge gibt. 
								 
							So ist unsere Zeit geprägt, alles zu zerlegen, jeder wie er es gerne hat mit Wert auf das Singulare, 
das eigene Individuum. 
							 
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					 Die Ausbeutung der letzten Ressourcen oder die Eroberung 
 ferner Planeten ist uns jahrelang wichtiger gewesen, wie die 
 Erhaltung unserer Erde, die Betonung individuelle Interessen 
wichtiger, wie die Pflege unserer Gemeinschaft. 
						 
						So ist es auch in der Kunst relativ selten, dass zwei so 
 unterschiedliche Charaktere zusammen arbeiten und sich ganz 
und gar einer Technik widmen, die sie Cloisonnage nennen. 
						 
						Ihre Arbeiten bauen nicht auf die traditionelle Malerei auf, sie 
besteht aus einzelnen Teilen die sich "close on" in einem 
Rahmen befinden. 
						 
						Hierbei erinnern sich einige an ihre Jugend, assoziieren mit 
Bauklötzen und Puzzles, andere vergleichen sie mit Mosaiken, 
Cloisonné und Intarsien. 
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							Gerne würde man die "Cloisonnage" berühren, mit den Fingerspitzen die Teile ertasten und 
die Linien mit dem Finger nach fahren. 
								 
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					Auch in der Zeit von Datenstrom und Gentechnik, das zeigt sich hier, setzen die Künstler auf Körpererfahrung. 
							
							Das ist sicher keine ganz neue Entdeckung, aber in der Künstler Werkstatt verleitet sie zu einem "be-greifen" 
							
							der außergewöhnlich und wunderbar sinnlichen Kunstwerke. 
							 
						So fordert ihre Technik, die Cloisonnage, zu neuen Ansichten über scheinbar bekannt geglaubtes, da die 
Künstler mit ihren Werken eine künstlerische Einzelposition im aktuellen Kunstkontext einnehmen. Flächige 
Bild-Objekte, die beim Näher treten aus einzelnen, eigenartig geformten und bemalten Teilen bestehen, zeigen 
die Liebe beider zum Einmaligen und Einzigartigen. Geteilt, gesägt und geschliffen, mit abgerundeten Kanten 
handwerklich perfekt, entsteht mit viel Liebe die ausgearbeitete Detailform. 
							 
Obwohl nicht sichtbar, sind beide Seiten jeder Cloisonnage bemalt, gehören doch zu einem allumfassenden 
Ganzen, zu einer vollendeten Gesamtform, immer zwei Seiten. 
Das betonen die Künstler, so sehen sie ihre Welt. 
							 
Auf den ersten Moment ist nur die Oberfläche der dargestellten harmonischen Welt ersichtlich - während der 
verborgene Teil, die Gegenseite zur sichtbaren, die aber genauso bemalt und bearbeitet ist - nur assoziierbar 
und zu erahnen bleibt. So akkurat die Einzelform für sich als Teil steht, so verzahnt und verflechtet sie sich 
in der vollendeten Gesamtform. 
						
						
Es ist ein neues Ganzes mehr als die Summe seiner Teile. 
						 
						
							Die Farbgebung leitet dann den Neuaufbau ein. Hier benutzen beide Künstler höchst lichtechte Farbpigmente, 
die sie nach alter Tradition anmischen. Bienenwachs als Abschlussfirnis gibt jeder Cloisonnage eine samt weiche 
Oberfläche, die auch die Tiefenwirkung der Farbe hervorhebt. 
								Obwohl die Künstler für ihre Farbharmonie bekannt sind, findet man auch die Nichtfarben Schwarz und Weiß 
in ihren Werken. 
 
Die Linie, die durch Licht und Schatten entsteht, gewinnt an Eigenwert wie die bemalten Teile, die sie umfasst. 
Sie entwickelt eine durchdringende Kraft, die den Besucher nicht unberührt lässt. 
								Es scheint, als würden Linie und Fläche selbständig werden, eine Art abstraktes Muster über das Holz ziehen. 
									 
								Die Wahl der Darstellung ist dabei von PeKa abstrakt und von Brigitta abbildend. Das Figürliche ist teilweise zu 
erahnen, das Entdecken ihrer selbst aber nur möglich über das Geistige und das Sinnliche zugleich. In dieser 
Gemeinschaft wird deutlich, erst die Abstraktion macht es möglich zu einer Reflexion über sich Selbst zu 
gelangen. Wenn Künstler bisher häufig der einen oder der anderen Position zugeordnet wurden, so wird hier 
veranschaulicht, dass zu einer umfassenden ganzheitlichen Wahrnehmung der Cloisonnage immer beide 
Aspekte notwendig sind. 
									 
								Cloisonnage eine Einheit aus Holz und Farbe, aus Linie und Fläche, aus Figuren und Symbolen und weist auf 
unser dualistisches Weltbild hin. Ganz zu vergleichen mit der Dualität, die unser Leben auf unserem Planeten 
prägt, aus der wir unsere Intentionen bilden. Die Zwei, die hier eine Kunst-Gemeinschaft eingegangen sind, 
unterzeichnen ihre Cloisonnage gemeinsam mit ihren Initialen b+p, die entfernt an Ying und Yang erinnern. 
									 
								Seit letztem Jahr fällt dem aufmerksamen Spaziergänger in der Eckernförder Altstadt, der den Blick höher 
schweifen lässt, die Dach-kunst der Künstler Werkstatt ins Auge. Eine einmalige Handschrift der Künstlerin 
Brigitta Krause mit ihren verschieden farbigen Dachpfannen. 
								Hier sind zwei Dachbilder, die ähnlich der Cloisonnage mit einem anderen Werkstoff entstanden sind. So hat 
ihre Kunst auch in Eckernförde die Dächer erobert. 
									 
								Wenn jetzt ihr Interesse geweckt ist, können sie sich gern vor Ort näher informieren. Geöffnet ist die 
Künstler Werkstatt Eckernförde immer dann, wenn das Cloisonnage Tor in der Altstadt offen steht. 
								 
						 
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							www.art2go.net  ..... zur cloisonnage .... 
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							07/16 brigitta krause -künstler werkstatt eckernförde- 
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